Zubereitung
Ristorante, Trattoria, Locanda, Pizzeria, vielleicht noch Bottega sind wesentliche Begriffe für all jene, die nicht an Italiens Küche vorbeigehen wollen. Keine der großen Küchen kommt der Natur so nahe, ist Kunstgriffen so abhold, wie die italienische.
Sie fasziniert immer wieder durch ihre Einfachheit; kein Wunder, dass es kulinarische Italienfreaks gibt, die das Land der unbegrenzten Köstlichkeiten anzieht.
Die italienische Küche ist eine herzhafte,
farbenfrohe Küche, die Urlaubsträume weckt.
Aber auch Persönlichkeiten wie
Gioacchino Rossini (1792 – 1886), ein berühmter Komponist und nicht weniger
berühmter Feinschmecker, der selbst gerne kochte, war in Italien zu Hause. Ihm
zu Ehren schuf man das bekannte Tournedos Rossini, zubereitet mit Trüffeln und
Gänseleber.
Die Basis der europäischen Kochkunst stammt aus Italien und
nicht, wie irrtümlich angenommen, aus Frankreich.
Schon seit der Zeit der Römer
war Italien die Hochburg aller Gaumenfreuden und hat bis heute kaum etwas von
dem ehemaligen Glanz verloren.
Obwohl die italienischen Gerichte von Provinz
zu Provinz variieren, sind sie dennoch allesamt durch die eine oder andere
typisch italienische Eigentümlichkeit verwandt.
In Norditalien wird zumeist
Butter zum Kochen verwendet, während der Süden Olivenöl und fetten Speck
bevorzugt; doch im Norden wie im Süden ist die richtige Mischung der Kräuter und
Gewürze gleichermaßen wichtig und fast übereinstimmend. Und der Gebrauch von
Basilikum ist in jeder Provinz üblich.
Dem Kenner sind aber auch die sehr
wertvollen „Rohmaterialien“ bekannt, wie Parmaschinken aus der Emilia Romagna,
weißer Trüffel aus dem Piemont (Alba) und Käse aus ganz Italien. Wichtige
Merkmale aller Regionalküchen sind die Vorliebe für Fisch und Meerestiere, die
Freude an appetitanregenden Vorspeisen, den Antipasti – Insalata di mare
(Meeresfrüchtesalat), Vitello tonnato (gekochte Kalbfleischscheiben in
Thunfischsauce) oder Prosciutto San Daniele (Rohschinken) mit Melone – oder den
luftgetrockneten Spezialitäten – Bresaola aus dem Veltlin, Cacciatori
(Salamiart), Coppa -, aber auch die Freude an der Fülle von Teigwaren – Lasagne,
Cannelloni, Ravioli, Tortellini – oder dem Bollito misto con salsa verde.
Die
italienische Küche ist in der Zubereitung der Speisen recht rustikal, und der
Eigengeschmack der Lebensmittel wird möglichst klar und unverfälscht
herausgestellt.
In Italien bestehen die Feinschmecker darauf, dass Spaghetti
oder jede andere lange Nudelform als Ganzes gekocht, also nicht zerbrochen wird,
wie das bei uns oft üblich ist. Viele Gourmets finden Spaghetti am
schmackhaftesten, wenn man sie mit Löffel und Gabel isst. Ein Messer zu
gebrauchen, erscheint ihnen als Sakrileg. Spaghetti mit Löffel und Gabel zu
essen ist so einfach wie kunstvoll. Man nimmt die Gabel in die rechte Hand und
den Löffel in die linke und dreht die Spaghetti mit der Gabel in die
Löffelhöhlung vorsichtig auf.